„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.“

„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.“
So heißt es in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums. Es ist der Lobgesang der Engel über den Feldern von Bethlehem.

Ein Satz, der berührt, der Sehnsucht weckt. Die uralte Sehnsucht des Menschen nach Frieden. Kann es diesen wirklich geben? Ich sage nein, das ist eine Illusion. Wir brauchen uns nur in der Welt umzusehen und stellen fest, dass Frieden aktuell so weit weg ist, wie schon lange nicht mehr. Weltweit.

Weihnachtsgruß

 

Wie immer beginnt meine WEihnachtsgeschichte mit einem Aspekt der biblischen Erzählung

 

Krippe

Herodes rief zur Volkszählung auf. Josef und Maria machten sich auf den Weg nach Bethlehem, ihrer Heimatstadt. Die Stadt ist überfüllt, kein Platz für die hochschwangere Maria und ihren Mann. In einem einfachen Stall finden sie Unterkunft in der kalten Nacht. Jesus wird geboren. Kurz danach trachtet Herodes Jesus nach dem Leben. Erneut macht sich die Heilige Familie auf den Weg. Flüchtlinge. Die karge Behausung bietet keine Sicherheit.

Auch wir sind auf dem Weg. Immer wieder. Kaum meinen wir, wir hätten das Ziel erreicht, bricht es weg. Der vermeintlich sichere Hafen bietet keine Sicherheit mehr. Flüchtling vor uns selbst. Immer wieder auf der Suche. Wenigen ist es bewusst. Gehen einen Weg nach dem anderen. Heute über weichen Waldboden, morgen über steinige Bergpfade, übermorgen durch trockene und lebensfeindliche Wüste. Doch in Wirklichkeit sind es keine unterschiedlichen Wege. Es ist immer nur der eine. Dein Weg!

Es gibt nur diesen einen und das beständige Fortschreiten darauf.

Es ist die Seele, die zur Gesundung vorwärts drängt. Weigert sich der Mensch, diesem Ruf zu folgen, zahlt er diese vermeintliche Bequemlichkeit mit Krankheit. Darin ist wiederum das Heil verborgen. Das Licht, zu dem die Seele nach Hause kommen möchte. „Wo Licht ist, ist starker Schatten“, lässt Goethe seinen Götz von Berlichingen sagen. In Märchen kämpft der Held gegen Drachen, Hexen und Zauberer. In Star-Wars kämpfen Jedis gegen die dunkle Seite der Macht, im Herr der Ringe zieht das Bündnis aus Menschen, Elben, Hobbits und Zwergen gegen Mordor. Immer sind es unbekannte Wege, die die Helden gehen, um die Dunkelheit zu besiegen. Ein uralter Traum. All diese Geschichten sind Spiegel des eigenen Seins. Symbol der eigenen Heldenreise.

Weihnachten in uns heißt, die Dunkelheit durchschritten zu haben. Heißt, den Weg gegangen zu sein.

Kerze

So wünsche ich Euch allen ein lichtes Weihnachtsfest und ein beständiges Fortschreiten auf Eurem Weg. Ohne Furcht und ohne Zaudern.

Herzlichst
Euer
Manfred Kremer